Projekt mit zugewanderten Jugendlichen
Erschienen: März 2020
Mitteldeutscher Verlag
96 S., Br., 150 x 210 mm
ISBN 978-3-96311-351-2
Preis: 10,00 €
Zu dem Projekt:
Wir wollen ein Haus bauen. Jede/r der Teilnehmer*innen wird in diesem Haus eine Wohnung beziehen – mit selbst erdachten Figuren: Familien, Alleinstehenden, Rentnern, Arbeitern, Studenten-WGs, Geflüchteten, eine Bürogemeinschaft, im Dachgeschoss vielleicht ein Atelier, im Keller der Hausmeister. Jede/r der Teilnehmer*in erschafft für seine/ihre Figur(en) Lebensgeschichten, die mit Prosaminiaturen in den ersten Treffen zum Leben erweckt werden.
Dann geschieht etwas: Die erdachten Figuren (und damit ihre Autor*innen) treffen aufeinander. Was geschieht, wenn sich der Rentner am Lärm der Studenten-WG stört? Der Hausmeister den Geflüchteten hilft? Oder gerade nicht? Eine Ehe in die Brüche geht und die anderen im Haus Partei beziehen müssen? Wenn sich die Alleinstehenden vorsichtig näher kommen? Wenn ein Hausdrachen alle gehen sich aufbringt? Oder sich zwischen zwei Jugendlichen in verschiedenen Etagen eine grenzenüberschreitende Romeo-und-Julia-Liebe entfacht? Dann müssen die Autor*innen in kleinen oder größeren Gruppen über den Fortgang der Geschichten entscheiden, dramaturgische Entscheidungen treffen, gemeinsam eine Sprache finden, dafür allein oder zusammen Texte schreiben.
Schließlich werden Ereignisse von außen das Leben der Mieter*innen beeinflussen: Ein Wasserschaden, ein unverhoffter Zuzug, ein Lottogewinn, der gemeinsam verteilt werden soll, aktuelle Ereignisse, auf die im Verbund reagiert werden muss.
Anhand von kleinen und großen Probleme sollen die Jugendlichen etwas über das Erzählen von Geschichten lernen und daran gesellschaftliche, aber auch private Fragestellungen diskutieren können und diese in ihre Texte einschreiben.
Mit Hilfe externer Künstler*innen sollen die Jugendlichen ihre Geschichten in anderen Formen erzählen können. Ein/e Zeichner*in wird Comicstrips mit den Jugendlichen schaffen. Am Ende soll mit einem Schauspieler eine gemeinsame Lesung erarbeitet werden. Dabei sollen die Jugendlichen lernen, das eigene Material zu bewerten, eine Auswahl zu treffen und bühnentauglich zu machen.
Das Haus soll bildlich erscheinen – an der Tafel gemalt, auf einem großen Papier der Umriss eines Gebäude und in jeder Etage die Menschen darin, ihre Geschichten.